DSA – Das Schwarze Auge

Was ist DSA?

DSA – oder Das Schwarze Auge, ist Deutschlands größtes Fantasy Rollenspiel. Entwickelt wurde es im Jahr 1984 von Ulrich Kiesow um auf die aus Amerika aufkommenden Rollenspiele wie D&D zu reagieren. Seitdem hat sich Das Schwarze Auge zu Deutschlands größtem und erfolgreichsten, sowie bekanntestem System entwickelt. Mittlerweile gibt es die fünfte Edition der Regeln, welche viele neue Elemente hervorgebracht hat.

Wie funktioniert ein Rollenspiel?

Die meisten Rollenspiele, darunter auch DSA sind ein absolutes Nischenhobby, welches jedoch Abende voller Spaß, füllen kann. Optimalerweise besteht eine Gruppe aus vier bis sechs Personen, wovon einer die Rolle des Spielleiters oder wie man ihn beim Schwarzen Auge nennt, den Meister übernimmt. Die übrigen Spieler wählen sich jeweils einen Helden aus, den sie verkörpern. Dabei sind sehr viele verschiedenen Charakterklassen möglich. Vom Krieger, Söldner oder Ritter über den Bettler, Barden und Jäger bis hin zu magischen Helden wie Hexen, Druiden, Magiern oder Elfen und Geweihten, der verschiedenen Göttern ist alles möglich. Beim Schwarzen Auge kann man zudem noch Zwerge spielen oder auch Goblins und Orks, sowie Achaz. So werden die die Echsenmenschen aus den Sümpfen benannt. Theoretisch lassen sich alle Rassen, Kulturen und Professionen miteinander kombinieren, wenngleich der Hintergrund gewissen Kombinationen ausschließt.

Welche spielbaren Rassen gibt es?

  • Menschen
  • Orks, wilde Kreaturen, deren Lebenssinn sich im steten Kampf um den Stärkeren dreht
  • Achaz (Echsenmenschen), Mitglieder einer ehemaligen Hochzivilisation, welche vergangener Tage darben
  • Zwerge, die alles Drachische verabscheuen und an den Gott Angrosch glauben, sehr gute Handwerker
  • Elfen, aus dem Licht kommende mystische Wesen, der Magie fähig, sterben nach Erfüllung ihres Lebenssinns
  • Goblins, kleine beharrte Kreaturen, welche archaiisch in Stämmen oder als Bettler und Rattenfänger leben

Verschiedene Professionen wären da zb:

  • Ritter und Krieger oder Söldner, die mit mehr oder weniger Ehre Ihr Leben dem Kampf widmen
  • Magier, Hexe und Druide, mächtige Lebewesen, die mit Ihrer Astralkraft unterschiedliche Zauber wirken können
  • Geweihter einer Gottheit, die jeweils für bestimmte Aspekte stehen. Rondra zb. für den Ehrenhaften Kampf
  • Streuner, Diebe und Einbrecher, die gesellschaftlichen Charaktere, welche Ihr Leben selber in die Hand nehmen
  • Jäger, Seefahrer oder Handwerker, Praxisorientierte Charaktere, welche Ihrem Beruf nachgehen.

Neben den sogenannten Pen und Pager Rollenspielen gibt es zudem noch Rollenspiele für die Konsole oder den Computer, welche man in der Regel alleine spielt oder als Multiplayer Games über Netzwerke. Eines der bekanntesten ist in dem Bereich sicherlich World of Warcraft. Aber auch in der Welt des Schwarzen Auges, in Aventurien, wie der Kontinent heißt, gab es Schwarze Auge Computerspiele. So gab es zum Beispiel die DSA Nordlandtrilogie, welche vor kurzem eine Wiederauflage erhalten hat oder natürlich Drakensang.

Eine weitere Möglichkeit des Rollenspiels gibt es im sogenannten LARP. Live Action Role Play. Anders als beim Pen und Paper, bei dem man mit seiner Gruppe von fünf oder sechs Leuten am Tisch sitzt, spielt man dieses draußen. Auch hier wählt sich jeder der Spieler eine Heldenrolle aus, die er verkörpert. Und Verkörpern ist beim Live Rollenspiel wörtlich zu nehmen, da man in diese Rolle tatsächlich eintaucht. Mitsamt Kleidung und Waffen. Jeder Mitspieler trägt eine Gewandung dem Setting und der Rolle entsprechend und alles wird richtig ausgespielt und nicht nur beschrieben. Oft treffen sich hunderte von Spielern, manchmal auch für eine ganze Woche und spielen Ihr Rollenspiel. Ein Beispiel dafür ist Mythodea, ein eigenes Setting. Aber auch für das Schwarze Auge finden die Liferollenspiele immer mehr Anhänger.

Wie geht das Spiel genau?

Der Meister stellt alle sogenannten NSC, die Nichtspielercharaktere dar und beschreibt die Situationen, in denen sich die Helden befinden und die Folgen der Taten der Helden. Er ist sozusagen der Moderator und Regisseur des Spiels. Normalerweise hat er ein sogenanntes Gruppenabenteuer zur Hand, welches ihm die Geschichte um die es sich dreht, liefert. Darin enthalten sind die Gegner, der Ort und der Ablauf des Spiels beschrieben. Der Spielleiter erzählt also den Helden wie die Situation ist und die Helden, was Sie tun oder lassen. Oft beginnt das Spiel in einer Gaststätte, in denen sich die Helden kennen lernen. Er beschreibt also wie genau das Gasthaus aussieht, wer sich darin aufhält, was aktuell passiert. Und die Spieler erzählen daraufhin, was sie tun. Zum Beispiel ob Sie was zu Essen oder Trinken bestellen, ob die jemanden ansprechen (und das dann in Direkter Form zum Meister, der die NSC ja darstellt) oder sonstiges. Aus diesen Interaktionen heraus entwickelt sich das Spiel. Manchmal kommt dann der ominöse Auftraggeber der Leute sucht, die für Ihn einen Drachen erschlagen, eine Entführte Person suchen, einer Botschaft überbringen sollen und dergleichen. In vielen Situationen geraten die Helden auch einfach rein und die Spieler müssen dann entscheiden, wie Ihre Charaktere oder DSA Helden sich verhalten. Und das sinnvollerweise unter Berücksichtigung seiner Charaktereigenschaften die man sich ausdenkt, sowie den Vor- und Nachteilen.

Nachdem das Abenteuer um das es geht, beendet ist, verteilt der Meister sogenannte Abenteuerpunkte und die Helden können diese Nutzen um die Fähigkeiten Ihrer Helden zu verbessern. So entwickeln sich die Helden weiter und werden besser. Der Reiz des Spielens ist vor allem die völlig freie Interaktion mit den anderen Spielern und dem Meister in der Rolle der Charaktere und die stetige Weiterentwicklung der Helden, sowie das erleben von Abenteuer und Lösen von Aufgaben in einer Welt, die sich lediglich im Geiste abspielt und durch Beschreibung und oft auch musikalische Untermalung zum Leben erweckt wird. Die Abenteuer haben einen roten Faden, aber ob die Helden nun die rechte Türe nehmen oder lieber links durch die Wand brechen, einen Tunnel bauen oder sich mit Magie in den Raum dahinter zaubern etc., ist völlig frei und macht auch den Reiz mit aus. Im Normalfall stellen die Helden die gute Seite dar, während der Meister die Antagonisten verkörpert. Seien es Schwarzmagier, den bösen intriganten Adligen, der seine Konkurrenten vergiften möchte, eine Orkarmee oder Dämonen.

Was braucht man alles um Das Schwarze Auge spielen zu können?

Neben den beiden im Folgenden erwähnten und beschriebenen Büchern als Mindestausstattung braucht man nur noch eine Gruppe von vier bis sechs Spielern, verschiedene Würfel wie einen W20 (Ikosaeder) und W6 (Hexaeder), seine Heldendokumente und Bleistifte.

Das wichtigste zum Spiel, um damit beginnen zu können, ist das Grundregelwerk zu DSA5 (oder den Regeln der vorherigen Editionen) und der Aventurische Almanach, in der die Welt und seine Hintergründe erklärt werden. Sobald man diese beiden Büchern hat kann es los gehen.

Beginnen wird man meistens mit der Erschaffung seines Helden. Diese bestehen Regeltechnisch aus verschiedenen Eigenschaften wie Klugheit, Charisma, Gewandtheit oder Körperkraft, sowie verschiedenen Talenten. Diese gliedern sich in Kampftalente, Körperliche wie Klettern oder Reiten. Dazu kommen noch Naturtalente wie Wildnis leben und Orientierung, gesellschaftliche wie Menschenkenntnis oder Gassenwissen. Ergänzt um Handwerkliche wie Heilkunde Wunden oder Alchemie. Zudem erhält jeder Held gewisse Vor- und Nachteile, die den Charakter ausmachen und im Spiel auch ausgespielt werden sollten. Beispiele für Nachteile wären zum Beispiel Höhenangst, Aberglaube oder Prinzipientreue. Beispiele für Vorteile sind gutes Aussehen, Begabungen oder Tierfreund.

Solle man gefallen an dem Spiel haben und auch komplexere Elemente mögen bieten sich mit weiteren Regelbüchern viele Entfaltungsmöglichkeiten. Egal ob es die DSA Magiebände sind, Das Aventurische Götterwirken oder Regelbücher für profane Dinge, die Vertiefung ist mit allen diesen Büchern möglich. Für die Rollenspieler sind aber vor allem die Hintergrundbücher wichtig, welche die Welt näher und detaillierter Beschreiben. In der 5. Edition gibt es aktuell drei Regionalbeschreibungen. Neben dem Band zu den Streitenden Königreichen, welches ein sehr mittelalterliches Setting beschreibt gibt es noch die Siebenwindküste, bei denen der Fokus eher auf Feen und Robin Hood artige Beschreibungen geht. Mit den Flusslanden, die die beiden Fürstentümer, bzw. Herzogtümer Kosch und Nordmarken beschreibt ist der aktuelle Stand erreicht. Für 2019 sind weitere Bände geplant, die die Gestade des Gottwahls, welche die Region der aventurischen Wikinger beschreibt und das Bornland, welche sich einer Region widmet, die an das mittelalterliche Russland erinnert. Da es aber noch weitere Regionen gibt, werden in den nächsten Jahren regelmäßig weitere dieser Bände folgen.

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Welche Version ist die beste?

Wie gesagt, wird gerade die fünfte DSA Version vom Verlag Ulisses Spiele produziert. Welche die beste Version ist, ob tatsächlich DSA5 die beste ist, wie vom Verlag propagiert, sei einmal dahingestellt. Zwischen Version 1 bis einschließlich 3 gab es keine grundsätzliche Veränderung, sondern es wurde lediglich umfangreicher und komplexer. Es kamen neue Talente, Heldentypen, Eigenschaften dazu. Aber der Mechanismus, auch beim Steigern, also dem Verbessern der Helden mit den gesammelten Abenteuerpunkten war immer gleich. Regeltechnische Änderungen wie die Vor-und Nachteile oder das verbessern der Fähigkeiten wurde mit der 4. Edition eingeführt. Für viele Spieler ist die dritte Version die beste, da diese ein relativ freies (auf die Regeln bezogen) ermöglicht, während Menschen, die auch regeltechnisch gerne Ihren Charakter entwickeln wollen, DSA4 die erste Wahl ist. Mit der 5. Edition wurden weitere neue Dinge wie die sogenannten Zustände eingeführt (Erfrieren, Schlafend, Versteinert etc.) und ingame einige Dinge geändert. Für den Autor selber ist DSA5 die eher schlechteste Version, wenngleich viele gute Ideen eingeflossen sind. Letztendlich ist es aber Spielerabhängig und die Regeln sollen ja lediglich einen regeltechnischen Rahmen liefern, in denen man agiert. Spaß kann man in allen Versionen haben und letztendlich kommt es aufs Rollenspiel an und nicht auf die Regeln.

Was für DSA Abenteuer gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen dreierlei Abenteuertypen unterschieden. So gibt es die Soloabenteuer, die Gruppenabenteuer und die Kampagnen:

  • Soloabenteru
  • Gruppenabenteuer
  • Kampagnenabenteuer

Die sogenannten Solo Abenteuer, die man ohne Gruppe und Spielleiter erlebt. Mit seinem Charakter spielt man sich einzeln durch das Abenteuer. Beginnend mit der Einleitung, in der man erfährt, um was es geht und wo sich sein Held befindet. Darauf aufbauend erhält man dann mit jedem Abschnitt, eine Auswahl von weiteren Möglichkeiten. Dort muss man sich dann entscheiden, zu welchem man geht und so entwickelt sich die Geschichte immer unterschiedlich weiter. So lässt sich ein Soloabenteuer auch mehrmals spielen, da sich die Geschichte, je nach getroffener Entscheidung, immer anders gestaltet und auch verschieden ausgehen kann.

Die Gruppenabenteuer erlebt man, wie der Name schon sagt, mit seiner Heldengruppe und dem Spielleiter. Oft dauern diese Abenteuer mehrere Spielsitzungen, je nach dicke des Buches und dem Verhalten der Helden. Es gibt verschiedene DSA Abenteuer, die von eher einfach und für Anfänger (sowohl Spieler als auch Helden) bis zu sehr erfahren gehen (ebenso sowohl Spieler als auch Helden). So gibt es auch inhaltlich die unterschiedlichsten Varianten, von Detektivabenteuern, Seefahrerabenteuern über Kriegsabenteuer bis zu Wildnisabenteuern. Ein gutes Abenteuer macht vor allem aus, das die Geschichte einer inneren und innerweltlichen Logik folgt und sich auch gut in den Hintergrund einfügt. Ebenso wichtig ist, das die Helden genug Möglichkeiten haben um das Abenteuer zu lösen und nie das Gefühl haben, dass Sie etwas nicht tun können oder dürfen, nur weil es das Abenteuer so vorsieht. Eines der, aus Sicht des Autors, besten Abenteuer ist: Die Tage des Namenlosen aus der 3. Edition oder auch Staub und Sterne. Weitere wirklich gute Abenteuer sind, vor allem in der 5. DSA Edition Klingen der Nacht, bei dem es darum geht, die Dunkelelfen im Norden des Kontinents zurück zu drängen. Und Ewiger Hass, bei dem man herauszufinden muss, warum sich die Königreiche Nostria und Andergast seit Jahrtausenden bekämpfen.

Als letzte Kategorie gibt es die Kampagnenabenteuer. Diese sind Gruppenabenteuer, die einer zusammenhängenden übergeordneten Geschichte folgen, obwohl die einzelnen Abenteuer auch für sich selber gespielt werden können. Klassische Beispiele dafür ist die Phileassonsage, welche aus vier Büchern und insgesamt 12 Abenteuern bestehen. Dabei handelt es sich um die Reise von Foggwulf Phileasson, der einmal ganz Aventurien bereist und in die Frühgeschichte der aventurischen Elfen eindringt. Aktuell schreibt auch Bernhard Hennen eine 12 teilige Romanreihe zu dieser von ihm erfundenen Geschichte, bei der mittlerweile jeder Band in der Spiegel Bestsellerliste auftaucht. Eine weitere sehr beliebte Kampagne ist die Borbaradkampagne, bei der es sich nur in der Hauptreihe um 7 Bücher handelt (überarbeitet für die 4. Regeledition um vier Bücher mit weiteren Einzelabenteuer). Die sogenannten Gezeichneten bekämpfen in dieser Aventurien veränderten Kampagne den Dämonenmeister Borbarad und jedes Abenteuer ist für sich selber abgeschlossen und einzeln spielbar, entfalten jedoch ihr volles Potential vor allem im Zusammenhang. Drü

Fazit:

DSA5, DSA 4.1 oder DSA 3. Völlig egal, welcher Version man als seinen Favoriten erwählt, das Hobby und der Hintergrund, welcher sich auch stehts weiterentwickelt und verändert, ist ein im wahrsten Sinne des Wortes fantastisches Hobby. Der Autor spielt dieses Spiel bereits seit über 25 Jahren mit oft wechselnden Helden, mal als Meister, mal als Spieler. Wir können dieses Spiel nur jedem empfehlen, der einen Hang für Fantasy hat und offen genug ist, sich in die Welt einzulassen und Charaktere mit seinen Eigenschaften darzustellen. Dieses Hobby begeistert eine riesige Fangemeinde und dadurch das es ein praktisch unendliches Spielerlebnis bitetet freut man sich immer wieder auf den nächsten Termin, bei dem sich alle Spieler einfinden um in die Welt des Schwarzen Auges einzutauchen.

 

 

 

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